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Pressemitteilung 01 / 2012
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– Pressemitteilung
CLEANSTATE e.V.
Fürstenauer
Straße 17
Peine, den 02. August
2012
31224 Peine - Woltorf
Tel. 05171 - 82997
Fax: 05171 - 989988
info@cleanstate.de
Im vergangenen Monat
führten die Ermittlungen im Falle GSK
und LIBOR zu aufsehenerregenden, öffentlichen Geständnissen. Am 26.06.2012 wurde
veröffentlicht, dass die britische
Finanzaufsicht FSA sowie das Justizministerium und die US-amerikanische
Regulierungsbehörde für Future- und Optionsmärkte CFTC der Barclays Bank PLC
eine
Strafzahlung wegen langfristigen Manipulationen des LIBOR auferlegt
hatten. Ein
öffentliches Geständnis des Vorstands der Barclays Bank
folgte kurzfristig. Der
LIBOR ist ein richtungsweisender Zinssatz für Finanzprodukte im
Gesamtumfang von
360 Billionen $ weltweit. Barclays hat sich seither zu einer
Strafzahlung von
ca. € 370 Mio. bereit erklärt. Derzeit laufen Ermittlungen gegen
mindestens 18
weitere Banken. (2)
Barclays ist die drittgrößte Bank des Vereinigten
Königreichs mit einem Umsatz
von 40 Mrd. Euro (= € 40.000 Mio.) im Jahr 2011. Für US- und
UK-Staatsanwaltschaften sind diese beiden
Geständnisse herausragend – Einzelfälle sind sie im
ermittlungstechnischen
Sinne nicht. Im Finanzjahr 2011 führte alleine die Arbeit der
Abteilung „Financial
Crimes“ des FBI unter anderem zu $15,2 Mrd.
Entschädigungszahlungen, $1,3 Mrd.
Strafzahlungen, zivilrechtlichen Entschädigungen in Höhe von
$320 Mio. und
zivilrechtlichen Vergleichen in Höhe von $1 Mrd. Das Budget des
gesamten FBI betrug
2011 ca. $8 Mrd. (3) Im Vergleich dazu
erblassen leider die Ergebnisse deutscher
Ermittlungen im Falle großvolumiger Fälle von
Wirtschaftskriminalität. Selbst
erfolgreiche Untersuchungen in der Bundesrepublik gehen oft auf
Hinweise aus
dem Ausland zurück. Selbstverständlich sind die mit der
Verfolgung von
Wirtschaftsdelikten betrauten deutschen Behörden unterfinanziert.
Relevanter
jedoch sind fehlende Handlungsspielräume der Ermittler aufgrund
überfälliger
Justizreformen. Dabei haben deutsche
Behörden das Schadenspotential der
hiesigen Wirtschaftskriminalität sehr wohl erkannt. Laut BKA
verursachten Delikte
der
Wirtschaftskriminalität über die Hälfte des in der
Polizeilichen
Kriminalstatistik ausgewiesenen Gesamtschadens von rund 8,4 Milliarden
Euro.
Wirtschaftskriminalität hat aber einen Anteil von nur 1,7 Prozent
an den
insgesamt polizeilich bekannt gewordenen Straftaten. (4) Clean§tate fordert
daher erneut:
Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Selenz 1.Vorsitzender CLEANSTATE e.V. -------------------------------------------------------------------------------------------------------- Quelle und Seiteninformation URL der Pressemitteilung: http://www.cleanstate.de/Pressemitteilung_02_08_2012.html URL als PDF: http://www.cleanstate.de/PRESSEMITTEILUNG_CLEANSTATE_02_08_2012.pdf Pressemitteilungen http://www.cleanstate.de/Presse.html ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- CLEANSTATE ist eine von engagierten Bürgerinnen und Bürgern gegründete, überparteiliche Initiative. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, Kriminalität, Korruption, Vetternwirtschaft und Rechtsmissbrauch in Politik, Staat und Wirtschaft unseres Landes an die Öffentlichkeit zu bringen und zu bekämpfen. Wir wollen erreichen, dass unsere Gesetze wieder konsequent auch bei den Menschen zur Anwendung kommen, deren Position in Politik und Wirtschaft sie heute vor Verfolgung schützt. Wir recherchieren selbst und auf Basis uns zugehender Informationen, um konkrete Straftaten aufzudecken, an die Öffentlichkeit zu bringen und dadurch die Justiz notfalls zum Handeln zu zwingen. Wir sind überwiegend selbst in großen Unternehmen, Politik und öffentlicher Verwaltung tätig oder tätig gewesen und haben dort die unglaublichen Missstände erlebt, die wir bekämpfen - dies ist vor allem die Basis unseres persönlichen Engagements und unseres Erfolgs. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- (5) Bontrup, Heinz-J., Das Kartellrecht novellieren: Strafrechtliche Konsequenzen für Kartelltäter!, in: Orientierungen zur Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, Heft 3/2010, S. 17-23, online abrufbar unter http://www2.alternative-wirtschaftspolitik.de/uploads/m3810.pdf (Stand 17.7.2012) |